Der Himmel brennt.
Kategorie: Greifswald
Greifswald wie es nicht sein soll
Mein Städtchen macht Schlagzeilen, weil eine beträchtliche Zahl von Lobotomierten und Nazis und lobotomierten Nazis gegen eine Flüchtlingsunterkunft “protestiert” — heißt: pöbelt in allen Schattierungen, bis zu physischem Druck gegen Lokalpolitiker. Die, die man kennt: Vormals gegen Flüchtlinge, dann gegen Corona-Maßnahmen, dann gegen Rußland-Sanktionen, nun zurück zum Ausgangspunkt: Flüchtlinge.
https://www.google.de/search?q=greifswald+flüchtlinge
Dazu gehört aber auch: Wenn man als Verwaltungsbeamter mal eben 500 Flüchtlinge in ein Lager konzentriert, in direkter Nachbarschaft zu Sporthalle/Schule/Kindergarten, dann entstehen bei den Anwohnern Fragen, die die Wutbürger mangels Intellekt nicht beantworten können, das übernehmen dann die Demo-erfahrenen Nazis und Rassisten nur allzugern.
500 ist eine Menge, und die wird nicht homogen sein.
Man darf das nicht ohne die Anwohner entscheiden, sonst bekommt man eben die Nazis.
Radtour im Internet
Vormittagstour im Internet gemacht. Knapp 25km, bei ‑8°C losgefahren, bei ‑6°C angekommen.
Klamotten: Funktionsunterwäsche, lange Unterhose, 3 langärmlige, dünne Pullover, der unterste sehr dünnes Kaschmir. Darüber eine dünne, windundurchlässige Radlerjacke, die auch am Hals dicht schließt. Skimütze. 2 Paar Socken, darüber eine doppelte Lage Alufolie, normale Trekkingschuhe.
Latexhandschuhe, darüber Fingerhandschuhe.
Gesicht eingecremt.
Die Finger- und Daumenspitzen fingen sofort an zu frieren, nach 20 Minuten, als es wirklich schmerzhaft war, beschloß ich, nach Hause zurückzukehren. Nach 30 bis 40 Minuten hatten sich die Probleme auf einmal in Wärme aufgelöst, und so bin ich eben nicht nach Hause zurück, sondern noch eine andere Runde gefahren.
Alles in allem: War schön! Allerdings nicht so für Hände und Füße (den Zehen wurde es nachher zum Ende zu auch ungemütlich kalt)
Kurze Verdauungstour
Uhu
Die Impfmaschine stampft
jedenfalls in meinem Städtchen. Ich hatte nach Online-Registrierung einen Impftermin zwei Tage später. Allein diese Tatsache ist bemerkenswert. Das Impfzentrum ist in einem ziemlich heruntergekommenen Industriegebiet, ich denke mal, wegen der gut geeigneten Halle.
An der Zufahrt stand ein Sankra vom DRK mit ein paar Sanitätern, deren Aufgabe mir unklar blieb. Aber fröhlich waren sie 😉 Danach gings ins Gebäude, erstmal in ein Vorzimmer, in dem zwei Bundeswehrsoldaten die Personendaten aufnahmen und den Ausweis kontrollierten, Danach ging es direkt ins Wartezimmer. Da standen vielleicht 20, 25 Stühle, die immer zu ca. 90% belegt waren. Jeder Stuhl natürlich mit ordentlichem Abstand zum nächsten. Die Stühle wurden zugewiesen. Kaum saß ich, kam auch schon der nächste Soldat, sammelte Perso und Imfausweis
ein, kam kurz darauf mit beiden plus Papierkram wieder zurück. Der Papierkram war dann eine Belehrung über die Impfung und dann Formulare: Name, Geburtsdatum, Fragen nach Vorerkrankungen usw, Anamnese halt. Alles schön mit Kugelschreiber auf einem Klemmbrett, nicht so:
Die Soldaten, ein paar Mitarbeiter des THW waren auch dabei, kümmerten sich freundlich und zuvorkommend um die ja oft überforderten Impflinge, die waren teils schon ganz schön klapprig, auch geistig. Die haben das wirklich gut gemacht, es herrschte eine fast entspannte Atmosphäre.
Dann gab es fünf “Impfstraßen”. Das waren immer zwei hintereinandergeschaltete Zimmer, im ersten eine Ärztin/ein Arzt für eine kurze Aufklärung (der Impfstoff ist gut, diese und jene Nebenwirkungen können auftreten, noch Fragen?). Soweit zu sehen, waren das alles junge Mediziner, vielleicht um die 30 Jahre alt. Darin hielt ich mich vielleicht 2 Minuten auf, wenn überhaupt, dann gings ins nächste Zimmer weiter, in dem dann die Impfung stattfand. auch hier ein junger Arzt, sehr freundlich. Das war dann in einer Minute erledigt, dann gings wieder raus in einen “Nachwarteraum”. Hier mußte ich dann mein Klemmbrett mit Laufzettel wieder abgeben und noch 15 Minuten warten. Wenn man in diesen 15 Minuten nicht umfiel, durfte man dann geimpft das Impfzentrum wieder verlassen.
Alles in allem war ich vielleicht 30 Minuten im Impfzentrum, inklusive der 15 Minuten “danach”. Logistisch war das alles professionell aufgezogen, dazu mit freundlichem und hilfsbereitem Personal. Der Durchsatz war wirklich beeindruckend.
Ein großes Dankeschön an alle direkt und indirekt Beteiligten! Applaus! 👏👏👏
Ich glaube, die Scheiße geht ihrem Ende entgegen, endlich haben wir die Mittel.
Leben im Outback
Ohne großkalibrige Waffen kann man kaum noch das Haus verlassen.
Das Wurstblatt
jubiliert heute ganzseitig auf der Lokalseite über den Plan eines Investors für ein Stadion, Sporthallen, Minigolf, Hotelkomplex, eigentlich fehlt nur ein Start/Landeplatz für Flugtaxis.
Der JOHO Sportpark vom Geschäftsführer der JH Holding. Jonas Holtz, ein aufstrebender 33-jähriger mit hoffentlich noch gesundem Ego, so ganz sicher bin ich mir bei der Frage der Gesundheit freilich nicht.
Moment, war der nicht schon vorgestern in derselben Zeitung?
Ja, war er:
Der Artikel war dann weitaus kritischer, weil: Uns Toni, den bedeutendsten Greifswalder seit und vor Rudolf Ditzen, den darf man nicht übern Tisch ziehen! Nienicht!!!
Tenor dieses Artikels: ein windiger Schnösel mit einem kaum durchschaubaren Firmengeflecht. Da scheint was dranzusein:
Moment mal: sowas habe ich doch schonmal gesehen, dieselbe Region, selbes Alter, selber Schnöselgrad, selbe Seriösität?
Warren Buffett kann einpacken — hey, hier kommt Jonas! Vorhang auf für seine Horror-Show!
Ja: Die Adcada-Gruppe. mit Benjamin Kühn an der Spitze. Sind nur alle gerade ein ganz klein wenig pleite.
Bei sehr ähnlichen Firmenkonstrukten kann ich mir eine Gegenüberstellung der Gesichter nicht verkneifen:
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Es sei natürlich nur der Vollständigkeit wegen angemerkt, daß das Wurstblatt auch Benjamin und seine Adcada-Gruppe hochgejazzt hatte: “Hach, einer von hier! Und noch so jung! Und soooo sympathisch!!”
Und so darf man gespannt bleiben, was die Stadionpläne betrifft. Ich suche mir derweil einen Logenplatz mit Popcorn…
Not my Landrat
Das Wurstblatt Ostsee-Zeitung hat manchmal noch Journalismus.
Die Faktenlage: Daß die NPD durch Greifswald marschieren wird, das erste mal nach 10 Jahren, war lange klar. Auch hat lange im Vorfeld ein buntes Bündnis aus kirchlichen Kreisen, bürgerlicher Mitte bis zur Linken zu Gegenaktionen aufruft. Die Unterstützerliste:
- Greifswald für Alle
- Fridays For Future Greifswald
- Fridays For Future Mecklenburg-Vorpommern
- IKuWo e.V.
- Jugend kann bewegen e.V.
- Nordkirche (Jacobigemeinde, Evangelische Jugend Pommern, Christuskirchengemeinde)
- Brinke 26 e.V.
- DGB Vorpommern
- Defiant
- AKJ
- Cycle Jerks
- Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE und PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ
- DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Vorpommern-Greifswald
- Kreistagsfraktion Grüne und Tierschutzpartei
- Grüne Greifswald
- Alternative Liste für Vorpommern und Greifswald
- Grüne Jugend Greifswald
- SPD Greifswald
- Jusos Vorpommern-Greifswald
- Jusos Greifswald
- Stadtjugendring Greifswald
Ja richtig, von der CDU steht da nichts. Die hiesige CDU wird von einem Trampel, im Hauptberuf Anstreichermeister, geführt: Axel Hochschild. Dessen Fettnäpfchensprünge, Geschmacklosigkeiten, Dreistigkeiten sind legendär — aber hier gehts ja um seinen Parteichef Michael Sack.
Also der Landrat hält es nicht für nötig, sich auf einer Demo gegen Nazis zu zeigen, und sei es nur für ein Pressefoto. Wichtiger ist ihm ein Foto auf Instagram mit Fischbrötchen, wenige Kilometer von dem bunten Widerstand entfernt.
Schaut euch mal das Foto an: Er versteht nichts von Fischbrötchen. Das ist kein Hering, sondern Lachs. Bei Wie-05 gekauft, wo man doch weiß: Die einzigen wahren Fischbrötchen gibts gegenüber bei Gurke, dort auch gerne mit Lachs (der warm geräucherte).
Nun versteht er vom Netz scheinbar genausowenig wie von Fischbrötchen oder gar Politik: Selbstverständlich haben die politischen Gegner die Vorlage gern aufgenommen, was denn sonst? Umsomehr, als sie in der Sache recht haben: “Es gibt keine neutrale Haltung zu Faschismus.”
Er sei an diesem Tag immer mit Kollegen der Kreisverwaltung in Kontakt gewesen, um die Lage rund um die insgesamt 16 angemeldeten Veranstaltungen im Blick zu behalten.
Ja sicher. Erzähl uns mehr Märchen, Michael! Und die Krönung, auf soviel Frechheit muß man erstmal kommen:
Wäre ich selbst bei den Protesten gewesen, hätte ich nicht mehr helfen können.
Herr, bitte, wirf Hirn vom Himmel!!!
Danke an Herrn König übrigens.
Zurück zu Sack: Es ist erstmal gar nicht wichtig, bei welcher Partei er ist, jedoch: Er ist CDU-Vorsitzender in M‑V und als solcher wird er wohl auch Kandidat für den Ministerpräsidenten-Posten im September werden. Ein Mann ohne jegliches Gespür für politische Kultur, ohne demokratische Werte (ein Demokrat, egal wie links oder rechts, steht nicht für Insta-Fotos am Hafen, während nebenan 1000 Menschen gegen Nazis stehen), ein Mann ohne Rückgrat. Halt ein Kleinstadt-Bürgermeister, der er war und den Job vielleicht sogar gut gemacht hat.
Die Schlappen Landespolitik sind für ihn allerdings einige Nummern zu groß, schon die Landrats-Schlappen sind es.
Not my Landrat, not yours.
#Greifswald #HGW
Füße vertreten
Nach dem obligatorischen Mittagsschläfchen bin ich mal 3 Stunden nach draußen entfleucht.
Schön wars!