Heute wurde wie jedes Frühjahr die Weiße Düne den Ryck runtergetreidelt, vom Museumshafen bis zur Wiecker Brücke, ca. 4 Kilometer bei frischen 5 Grad, immerhin trocken.
10 Männer machen das allein mit Muskelkraft. Der Diesel läuft zwar hörbar mit, aber nur für die Ruderanlage.
Die Rothemden ziehen, der Rest sind Groupies 😉
10 Zöglinge.
Begleitschiff mit Publikum.
Das sind die Trecker.
Auch nicht mehr die jüngsten.
Hier sieht man schön die Seile.
Das Seil ist erkennbar.
Da oben ist es angeschlagen.
Ich hoffe doch, daß die Herren dann noch ein kühles Bier an Bord bekommen haben!
war heute. Die davor, ich bin mir sehr sicher, war am 1. Mail 1989, vorbeidefilierend an den Jenenser Parteigrößen auf der Tribüne.
Heute war also in Greifswald eine Demo gegen Rechtsradikalismus und namentlich die AfD angesetzt — und ich halte es für eine patriotische Pflicht, gegen Rechtsradikalismus und namentlich die AfD nicht nur zu sein, sondern auch wenigstens ab und an zu passender Gelegenheit zu demonstrieren — und heute war so eine Gelegenheit, noch dazu, wo der Sohn ganz selbstverständlich meinte, daß er dabei sein würde. Was tut man nicht alles, um als cooler Papa zu erscheinen.
Also schwangen wir uns auf die Räder und fuhren zum Markt. Da waren schon viele Leute, und schnell verlor ich den Sohn und seine Kumpels aus den Augen und blieb für mich.
Dann gings auch schon los mit den Reden, der OB sprach kurz und gut, danach kam eine endlos scheinende Abfolge von Rednern/innen, und das war teils grotesk. Ja, die Veranstalter traten als Bündnis auf. Und zu dem Bündnis gehören dann neben Parteien und Gewerkschaften eben auch die antifaschistischen Frutarier:Innen, die queeren Bibliothekar:Innen usw. und natürlich auch die Vereinigte Volksfront. Und sie alle wurden ihre Grußworte los.
Unangenehm absurd wurde dann eine junge Fau:in, die Pastor Niemöller zitierte:
Als die Nazis die Kommunist:Innen holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschafter:Innen holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.
[…]
Doch, wirklich!
Man kann sich natürlich fragen, was so eine Veranstaltung soll, die Teilnehmer sind sicherlich nicht zum Diskutieren gekommen, es gibt zum Thema der Demo keinen Diskussionsbedarf unter den Teilnehmern.
Und doch: Da war die Jugend (der Sohn hat mit seinen Kumpels und ein paar hundert anderen die Gegendemo der Leerdenker niedergebrüllt¹) und auch viele Silberhaare wie ich. Das ist dann schon schön.
Aber: Ich werde gewiß kein Profi-Demonstrant werden. Doch wenn es sein muß, bin ich bei aller Grumpigkeit dabei. Denn Nazis, Schwurbler, Rechtsradikale muß man ächten als Gesellschaft. Das ist, ich sagte es, eine patriotische Bürgerpflicht.
Mein Städtchen macht Schlagzeilen, weil eine beträchtliche Zahl von Lobotomierten und Nazis und lobotomierten Nazis gegen eine Flüchtlingsunterkunft “protestiert” — heißt: pöbelt in allen Schattierungen, bis zu physischem Druck gegen Lokalpolitiker. Die, die man kennt: Vormals gegen Flüchtlinge, dann gegen Corona-Maßnahmen, dann gegen Rußland-Sanktionen, nun zurück zum Ausgangspunkt: Flüchtlinge.
Dazu gehört aber auch: Wenn man als Verwaltungsbeamter mal eben 500 Flüchtlinge in ein Lager konzentriert, in direkter Nachbarschaft zu Sporthalle/Schule/Kindergarten, dann entstehen bei den Anwohnern Fragen, die die Wutbürger mangels Intellekt nicht beantworten können, das übernehmen dann die Demo-erfahrenen Nazis und Rassisten nur allzugern.
500 ist eine Menge, und die wird nicht homogen sein.
Man darf das nicht ohne die Anwohner entscheiden, sonst bekommt man eben die Nazis.
Vormittagstour im Internet gemacht. Knapp 25km, bei ‑8°C losgefahren, bei ‑6°C angekommen.
Klamotten: Funktionsunterwäsche, lange Unterhose, 3 langärmlige, dünne Pullover, der unterste sehr dünnes Kaschmir. Darüber eine dünne, windundurchlässige Radlerjacke, die auch am Hals dicht schließt. Skimütze. 2 Paar Socken, darüber eine doppelte Lage Alufolie, normale Trekkingschuhe.
Latexhandschuhe, darüber Fingerhandschuhe.
Gesicht eingecremt.
Die Finger- und Daumenspitzen fingen sofort an zu frieren, nach 20 Minuten, als es wirklich schmerzhaft war, beschloß ich, nach Hause zurückzukehren. Nach 30 bis 40 Minuten hatten sich die Probleme auf einmal in Wärme aufgelöst, und so bin ich eben nicht nach Hause zurück, sondern noch eine andere Runde gefahren.
Bei uns gehts per Rad ins Internet.
Leider nur noch Restschnee.
Der Fluß friert zu.
Die Möwen können schon laufen auf dem Eis.
Alles in allem: War schön! Allerdings nicht so für Hände und Füße (den Zehen wurde es nachher zum Ende zu auch ungemütlich kalt)
jedenfalls in meinem Städtchen. Ich hatte nach Online-Registrierung einen Impftermin zwei Tage später. Allein diese Tatsache ist bemerkenswert. Das Impfzentrum ist in einem ziemlich heruntergekommenen Industriegebiet, ich denke mal, wegen der gut geeigneten Halle.
An der Zufahrt stand ein Sankra vom DRK mit ein paar Sanitätern, deren Aufgabe mir unklar blieb. Aber fröhlich waren sie 😉 Danach gings ins Gebäude, erstmal in ein Vorzimmer, in dem zwei Bundeswehrsoldaten die Personendaten aufnahmen und den Ausweis kontrollierten, Danach ging es direkt ins Wartezimmer. Da standen vielleicht 20, 25 Stühle, die immer zu ca. 90% belegt waren. Jeder Stuhl natürlich mit ordentlichem Abstand zum nächsten. Die Stühle wurden zugewiesen. Kaum saß ich, kam auch schon der nächste Soldat, sammelte Perso und Imfausweis
ein, kam kurz darauf mit beiden plus Papierkram wieder zurück. Der Papierkram war dann eine Belehrung über die Impfung und dann Formulare: Name, Geburtsdatum, Fragen nach Vorerkrankungen usw, Anamnese halt. Alles schön mit Kugelschreiber auf einem Klemmbrett, nicht so:
Die Soldaten, ein paar Mitarbeiter des THW waren auch dabei, kümmerten sich freundlich und zuvorkommend um die ja oft überforderten Impflinge, die waren teils schon ganz schön klapprig, auch geistig. Die haben das wirklich gut gemacht, es herrschte eine fast entspannte Atmosphäre.
Dann gab es fünf “Impfstraßen”. Das waren immer zwei hintereinandergeschaltete Zimmer, im ersten eine Ärztin/ein Arzt für eine kurze Aufklärung (der Impfstoff ist gut, diese und jene Nebenwirkungen können auftreten, noch Fragen?). Soweit zu sehen, waren das alles junge Mediziner, vielleicht um die 30 Jahre alt. Darin hielt ich mich vielleicht 2 Minuten auf, wenn überhaupt, dann gings ins nächste Zimmer weiter, in dem dann die Impfung stattfand. auch hier ein junger Arzt, sehr freundlich. Das war dann in einer Minute erledigt, dann gings wieder raus in einen “Nachwarteraum”. Hier mußte ich dann mein Klemmbrett mit Laufzettel wieder abgeben und noch 15 Minuten warten. Wenn man in diesen 15 Minuten nicht umfiel, durfte man dann geimpft das Impfzentrum wieder verlassen.
Alles in allem war ich vielleicht 30 Minuten im Impfzentrum, inklusive der 15 Minuten “danach”. Logistisch war das alles professionell aufgezogen, dazu mit freundlichem und hilfsbereitem Personal. Der Durchsatz war wirklich beeindruckend.
Ein großes Dankeschön an alle direkt und indirekt Beteiligten! Applaus! 👏👏👏
Ich glaube, die Scheiße geht ihrem Ende entgegen, endlich haben wir die Mittel.
jubiliert heute ganzseitig auf der Lokalseite über den Plan eines Investors für ein Stadion, Sporthallen, Minigolf, Hotelkomplex, eigentlich fehlt nur ein Start/Landeplatz für Flugtaxis.
Der JOHO Sportpark vom Geschäftsführer der JH Holding. Jonas Holtz, ein aufstrebender 33-jähriger mit hoffentlich noch gesundem Ego, so ganz sicher bin ich mir bei der Frage der Gesundheit freilich nicht.
Moment, war der nicht schon vorgestern in derselben Zeitung?
Ja, war er:
Der Artikel war dann weitaus kritischer, weil: Uns Toni, den bedeutendsten Greifswalder seit und vor Rudolf Ditzen, den darf man nicht übern Tisch ziehen! Nienicht!!!
Tenor dieses Artikels: ein windiger Schnösel mit einem kaum durchschaubaren Firmengeflecht. Da scheint was dranzusein:
Bei sehr ähnlichen Firmenkonstrukten kann ich mir eine Gegenüberstellung der Gesichter nicht verkneifen:
Es sei natürlich nur der Vollständigkeit wegen angemerkt, daß das Wurstblatt auch Benjamin und seine Adcada-Gruppe hochgejazzt hatte: “Hach, einer von hier! Und noch so jung! Und soooo sympathisch!!”
Und so darf man gespannt bleiben, was die Stadionpläne betrifft. Ich suche mir derweil einen Logenplatz mit Popcorn…