(Nichts) neues an der Diabetes-Front

Da war ich nun heu­te in Karls­burg in der Ambu­lanz zur „The­ra­pie­op­ti­mie­rung“ — sogar beim Chef.
Doch der Rei­he nach: Ich hat­te einen Ter­min um 8, kam so gegen drei­vier­tel in Karls­burg an. Ein Pati­en­ten­park­platz war nicht aus­ge­schil­dert, jeden­falls sah ich kei­ne Hin­wei­se. Also stell­te ich mich frech auf den Mit­ar­bei­ter­park­platz. Der ist ziem­lich groß und es waren noch vie­le freie Plät­ze vorhanden.
Ers­te Hür­de genommen 🙂
Auf der Kli­nik­sei­te hat­te ich vor­her gele­sen, daß es eine zen­tra­le Anmel­dung gibt, wo sich alle Pati­en­ten mel­den können/sollen, gleich am Haupt­ein­gang. Dumm nur, daß die­ser genau­so­we­nig wie die Pati­en­ten­park­plät­ze aus­ge­schil­dert ist. Doch ich fand eine Frau, die gera­de aus ihrem Auto aus­ge­stie­gen war, die fra­ge ich, und hilfs­be­reit nahm sie mich zu die­ser zen­tra­len Anmel­dung mit. Wo ich dann mei­ne Über­wei­sung vor­zeig­te. Und lern­te, daß die Anmel­dung schon zen­tral sei, mit Aus­nah­me der Ambu­lanz. Die sei in einem ganz ande­ren Haus, und da müs­se ich mich dann mel­den. Sta­ti­on 7, um genau zu sein. Pri­ma. Wie­der raus Rich­tung Park­platz, und natür­lich ver­lief ich mich. Ich bin da wie Mar­cus Bro­dy, der hat sich mal in sei­nem eige­nen Muse­um verlaufen 😉

Immer­hin stän­der­te ein lust­lo­ser, pseu­do-uni­for­mier­ter Mann her­um, den konn­te ich fra­gen, und der wies mir dann auch den rich­ti­gen Weg.
Fein, nur kei­ne Anmel­dung da. Immer­hin ein Glas­kas­ten, mit „Schwes­tern­zim­mer“ bezeich­net, dar­in eine Schwes­ter und ein Bru­der Pfle­ger. Der nahm mei­ne Über­wei­sung ent­ge­gen und mein­te freundl­cih, ich wür­de ganz sicher nicht mehr An der Müh­le 7a (unse­re Woh­nung bis zum Früh­jahr 2013) woh­nen. WTF??? Ich frag­te ihn als völ­lig ver­dat­tert, woher er das denn wis­se; sei­ne Ant­wort: „Wir sind Nach­barn“. Oh Mann. Der Nach­bar zwei Häu­ser über uns, mit des­sen Toch­ter Sophia ab und an spielt. Wie peinlich!
Jeden­falls brach­te er mich freund­li­cher­wei­se per­sön­lich an die rich­ti­ge Stel­le, es war kurz vor 8. Also noch pünkt­lich, und da ich ja mei­nen Ter­min um 8 hat­te, wür­de ich sicher gleich rankommen.
Äh, wie­so sind da eigent­lich schon 5 Leu­te vor mir???
Ich gehe mal davon aus, daß die Ambu­lanz um 8 anfängt zu arbei­ten. Wenn dann schon fünf Leu­te (es mögen auch vier gewe­sen sein) da sind, dann kann das nur hei­ßen, daß wir alle zu 8 bestellt wurden.
Was wür­den die Schwestern/PflegerÄrzte eigent­lich sagen, wenn ihre Auto­werk­statt eben­so arbei­ten wür­de? Mit ande­ren Wor­ten: Ich war mal wie­der auf 180. Ich sehe das ein­fach nicht ein. Das ist unhöflich.
Und: Kein Netz auf dem Tele­fon, von (frei­em) WLAN mag man ja nicht mal träu­men. Kein Buch dabei, also spiel­te ich ein paar Par­tien Schach. Nach ca. 30 Minu­ten wur­de ich auf­ge­ru­fen. Nein, nicht zur Sprech­stun­de, son­dern zum Blut­ab­neh­men. Damit hat­te ich gerech­net. Also in einen gro­ßen Raum, in dem die Schwes­ter ver­such­te, mir Blut abzu­neh­men. Ers­te Vene: kein Blut. Zwei­te Vene: kein Blut. Da hol­te sie dann doch lie­ber die Kol­le­gin. Drit­te Vene: Blut! Blut! 😉
Und wie­der zurück in den War­te­be­reich. Und wie­der war­ten und Schach­spie­len. „Der Pro­fes­sor ruft Sie dann auf.“ „Der Pro­fes­sor“ — das scheint eine Posi­ti­on kurz unter­halb von Papst zu sein 🙂
Na, irgend­wann bat er mich dann tat­säch­lich zu sich. Mir war das fol­gen­de Gespräch reich­lich unan­ge­nehm, weil er näm­lich die gan­ze Zeit in sei­nen Com­pu­ter tipp­te — was, weiß ich nicht. Ich kann mit sowas nicht um, wenn jemand mit mir spricht und gleich­zei­tig etwas ganz ande­res macht. Zusam­men­fas­sung: Ohne die Befun­de aus dem Blut­la­bor (die in viel­leicht 4 Wochen vor­lie­gen) kann man eigent­lich gar nichts sagen. Hell­hö­rig wur­de er nur ein wenig, als ich erwähn­te, daß mei­ne Schwes­ter wohl einen MODY-Dia­be­tes hat. Das fand er inter­es­sant und stand sogar auf, um die Schwes­tern zu fra­gen, ob sie Daten über mei­ne Schwes­ter hät­ten. Hat­ten sie natür­lich nicht, da ihr Ter­min ja erst im April ist 🙂
Also ergie­big war das nicht wirk­lich, und ich ver­ste­he gar nicht, war­um der Chef sich mit mir abge­ge­ben hat. Die­sel­ben Aus­künf­te hät­te wohl jeder Assis­tenz­arzt geben kön­nen. Mög­li­cher­wei­se will er ja auch ein­fach ab und an „Ohr an Mas­se“ hal­ten, wer weiß. Das wäre jeden­falls kei­ne schlech­te Erklärung.
Ach ja, um die­ses MODY-Dings raus­zu­be­kom­men, muß­te dann noch­mals Blut abge­nom­men wer­den. Der vier­te Stich, und auch den habe ich, wenn auch nur knapp, überlebt 😀

Alles in allem: Die Blut­pro­ben hät­te auch mei­ne Haus­ärz­tin neh­men und ein­schi­cken kön­nen. Und bei der sit­ze ich maxi­mal eine Vier­tel­stun­de im Wartezimmer…

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