Wir haben ja nun alle viel Videos gesehen, Bilder, Berichte gelesen vom Sturm auf die Bastille, äh, das Kapitol. Ganz zweifellos war das eine Mischung aus harten Rechtsterroristen, Irren, Verschwörungsphantasten — wie bei uns eben, nur um einige Zacken terroristischer, irrer.
Und Trump hat das natürlich provoziert.
Nur: die sind doch nicht alle vor 4 Jahren bei Trumps Wahl von den Bäumen gefallen. Auf den Bildern reicht das Altersspektrum der Trumpisti von sehr jung bis reichlich alt. Das Problem, das die USA haben, ist kein Trump-Problem, der mag als Katalysator wirken, aber der dumme Nationalismus (habt ihr die Videos gehört? USA! USA! USA! — komplett meschugge) ist älter, liegt viel tiefer. Meine Theorie: Die Verluste im Vietnam-Krieg, und daß man ihn verloren hat, haben die USA im Kern zu einer im Stolz verletzen Nation gemacht.
Obama war für uns ein kultivierter, berechenbarer Präsident. Für viele einfache Amerikaner dürfte er zum Establishment gehört haben, zu dem auch seine Vorgänger schon gehört hatten und Hillary sowieso. Und natürlich gehört Obama zum Establishment — wie auch Trump. Nur daß der es wohl geschafft hat, den Frust der vielen “kleine Leute” für sein eigenes Ding (ich kaufe mir einfach Amerika) einzusetzen.
Die Trumpisten waren schon vor Trump da, und sie werden nach Trumps Abgang bleiben.