Gestern war maritimer Festtag in Greifswald: vormittags auftakeln der Greif, und nachmittags dann Treideln der Weissen Düne vom Museumshafen nach Wieck. Bine war arbeiten, und die Kinder genossen das Ausschlafen, so daß ein Beobachten des Auftakelns nicht zu denken war.
Aber am nachmittag das Treideln wollten wir dann doch mitnehmen. Das Wetter war sonnig, also perfekt, um zu Uta und Bernd zu radeln. Uta war auch nicht da (Studium in Neubrandenburg) — aber Bernd, und so gingen wir schnell zum Treidelpfad (in meiner Kindheit hieß der noch Leinpfad). Meine Befürchtung, wir kämen zu spät, wurde durch zwei Masten, die in der Ferne auf uns zukamen, glücklicherweise widerlegt.
Eigentlich hatten wir sehr viel mehr Leute erwartet, aber so war es natürlich auch fein, mehr Sicht für uns. Mancher brachte sich sogar seinen eigenen Stuhl mit:
Und dichter kamen sie, wobei sich herausstellte: Der Pulk bestand zum überwiegenden Teil aus den Fans der Ziehenden, das waren dann etwa 7 Leute, die das Schiff von immerhin 180 (!) Tonnen zogen:
Und schnell waren sie, etwa so wie ruhige Spaziergänger, aber eben mit dem Schiff am Seil. Ich denke mal, sie müssen das Schiff in Bewegung halten.
Erstaunlich fand ich, daß das Seil nicht etwa am Schiff, sondern weit oben am Mast befestigt war:
Immerhin, sie sind in Wieck angekommen und lagen jedenfalls gestern noch vor der Brücke:
Vom Treidelpfad aus sahen wir dann einen Baum, der heftig vom berühmten Ryck-Byber angefressen war:
Und auf dem Schiff waren 55 zahlende Gäste zuzüglich Besatzung! die mussten auch noch mitgezogen werden.
Als ich Kind war, hieß der Treidelpfad — Treidelpfad 🙂