CDF in HH besucht

Heu­te waren wir in der Ham­bur­ger Kunst­hal­le zur Cas­par-David-Fried­rich Aus­stel­lung. Kar­ten hat­ten wir vor­her im Inter­net gekauft, sie gal­ten für ein Fens­ter zwi­schen 13 und 16 Uhr. Fens­ter heißt hier: in die­ser Zeit muß­ten wir die Aus­stel­lung betreten.
Das hat auch gut geklappt, doch schon an der Gar­de­ro­be beschlich uns ein ungu­tes Gefühl, denn es war rappelvoll.
Das bestä­tig­te sich dann schon beim Ein­lass, der Ange­stell­te kom­pli­men­tier­te uns sehr nach­drück­lich in den drit­ten Teil der Aus­stel­lung, weil der ers­te sehr voll sei.
Also began­nen wir im drit­ten Teil; das war aber sehr unglück­lich, denn die­ser Teil beschäf­tigt sich mit Fried­richs Nach­wir­ken bis heu­te, sprich: Es geht dort um moder­ne Kunst mit Bezug zu Fried­rich. Des­we­gen waren wir aber nicht nach HH gefah­ren, und auch logisch ist das wenig sinnvoll.
Wir haben uns dann doch in den ers­ten Teil geschmug­gelt, und ja: es war unan­ge­nehm voll.

Ich erin­ne­re mich, als die Gat­tin und ich vor 20 Jah­ren die Moma-Aus­stel­lung in Ber­lin besuch­ten, da war das anders: Es wur­den immer nur so vie­le Men­schen ein­ge­las­sen, daß jeder Besu­cher genug Raum hat­te, die Wer­ke zu betrach­ten. Der Preis: In mei­ner Erin­ne­rung stan­den wir 6, sicher­lich wenigs­tens 4 Stun­den in der Warteschlange.
Hat­te sich gelohnt.

Die Kunst­hal­le ist einen ande­ren Weg gegan­gen, dafür gibt es gute Grün­de, aber lei­der führ­te das zu einem nicht so schö­nen Erleb­nis. Wir konn­ten die High­lights kaum genie­ßen, wegen der vie­len ande­ren Besucher.
Auch: Schein­bar hat­ten die Macher den Anspruch, mög­lichst viel Fried­rich (und zeit­ge­nös­si­sche Maler­kol­le­gen) zu zei­gen, was zur Fol­ge hat­te, daß auch wirk­lich vie­le Expo­na­te (zum Bei­spiel die frü­hen Zeich­nun­gen) sicher­lich für Kunst­his­to­ri­ker und viel­leicht Fried­rich-For­scher von Inter­es­se sind, nicht aber fürs gemei­ne Publi­kum. Das führt dann bei der begrenz­ten Aus­stel­lungs­flä­che zu viel zu dich­ten Hän­gun­gen. Die Stü­cke kön­nen nicht “atmen”.
Als ärger­lich emp­fand ich auch, daß die Aus­stel­lung eher einem Laby­rinth gleicht, man kann sich tat­säch­lich ver­ir­ren, noch dazu, wo die Wer­ke sich über drei Ebe­nen erstre­cken. Ich bin immer wie­der an Stü­cken vor­bei­ge­kom­men, die ich schon besucht hatte.

Mein Fazit. Am meis­ten haben mir sei­ne Minia­tu­ren, klei­ne Gemäl­de von viel­leicht 30 mal 20 Zen­ti­me­tern, gefal­len, die unglaub­lich fein gemalt sind, die Pin­sel kön­nen nur aus weni­gen Haa­ren bestan­den haben. Phantastisch!
Schön, daß wir da waren, lei­der war der Genuß aus den Grün­den dann doch nicht so groß wie erhofft.

Besuchs­emp­fehlu­ung? Die Ant­wort ist ein­fach: Nein, denn es gibt kei­ne Kar­ten mehr. Mög­li­cher­wei­se kann man an der Kas­se noch Rück­läu­fer ergattern.

Aber: Es ist nicht die ein­zi­ge Fried­rich-Aus­stel­lung die­ses Jahr, viel­leicht fin­det ihr ja eine klei­ne­re, aber feinere.

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