Wagenknecht und ein paar weitere verlassen also Die Linke. Deren Aufschrei ist nun groß, wohl vor allem wegen des Fraktionsstatus im Bundestag — ohne Fraktionsstatus gibts weniger Geld und Redezeit.
Mit oder ohne Wagenknecht: Die Linke hat es während ihrer gesamten Existenz, ein paar Jahrzehnte schon, nicht geschafft, die Klientel zu überzeugen, also Arbeiter, Angestellte, kleine Unternehmer, Transferempfänger… Die wählen eher AfD als Linke. Warum das so ist, hat sie ausführlich zur Unzeit analysiert: https://rainer.sokoll.com/?p=7435
Zur Unzeit, weil das Buch im Frühjahr 2021 erschien, im September waren Bundestagswahlen, die Vorwürfe an sie von der Parteibürokratie: Nestbeschmutzung. Ich finde ja, daß “Nestbeschmutzer” eine ehrenwerte Tätigkeit ist, jedenfalls solange schon vorher Schmutz im Nest war.
Wie auch immer, spätestens seitdem war der Riß öffentlich und Die Linke ist für noch weniger Menschen wählbar geworden. Mit anderen Worten: Die Partei hat es verkackt, auf ganzer Linie.
Warum also sollte Wagenknecht dort bleiben, und warum also sollte ihr Weggang der Linken schaden? Oder anders: Warum sollte Schaden bei der Partei “Die Linke” irgendwo außerhalb der Partei schädlich sein?
Ich gestehe, vielmals die Linke gewählt zu haben, in letzter Zeit nicht und mangels Alternativen dann eher Kleinstparteien, welche: fast egal (natürlich nicht NPD und die anderen)
Die Partei “Die Linke” hat sich irrelevant gemacht. Sie wird aus dem Bundestag fliegen und in den allermeisten Landesparlamenten nicht vertreten sein. Und das ist gewiß nicht Wagenknechts Schuld, soviel Blödsinn sie auch in letzter Zeit geäußert hat.
Ich glaube ja nicht, daß sie eine Chance hat, sie selber ist nicht der Typ Volkstribun. Aber eine linke Partei wäre wichtig. Vermutlich wird diese Partei es nicht werden.