Sprachschlamperei

Auch beim Spie­gel nähert sich die sprach­li­che der inhalt­li­chen Qua­li­tät an:

Bildschirmfoto 2014-03-20 um 06.54.30

 

Lie­gend ist kein Adjek­tiv und kann folg­lich nicht gestei­gert wer­den. Hört sich ja auch bescheu­ert an: lie­gend, lie­gen­der, am lie­gends­ten.
Kor­rekt wäre nächst­lie­gend gewe­sen, nicht nahe­lie­gendst.
Daß mitt­ler­wei­le die­se Schlam­pe­rei weit ver­brei­tet ist, ent­schul­digt gar niemanden.

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  1. Aber aber – was sprä­che dafür, ein so geläu­fi­ges Kom­po­si­tum zu zer­le­gen und ihm damit die gewohn­te Selb­stän­dig­keit zu ver­wei­gern? Seit im Zuge der Recht­schreib­re­form eine getrenn­te Schreib­wei­se für vie­le Wort­zu­sam­men­set­zun­gen frei­ge­stellt wur­de, ist unse­re Spra­che noch bau­stein­ar­ti­ger gewor­den, als sie es ohne­hin schon war und ver­liert wie­der ein Stück Leben. Auch wenn die­se Form der Abs­trak­ti­on inzwi­schen als Fort­schritt iden­ti­fi­ziert ist, setzt das Ver­ges­sen für sol­che For­men der Ästhe­tik schnell ein – schade.

    Für Schlam­pe­rei könn­te man jene merk­wür­di­gen Super­la­ti­ve, die an der­zeit Beliebt­heit gewin­nen, hal­ten. Bei sol­chen Ver­ren­kun­gen wür­de ich jedoch nicht an Schlen­dri­an den­ken, dafür klin­gen sie viel­zu unge­wohnt. Hier hilft ver­mut­lich, zu ver­ste­hen, was vor sich geht, statt sich mit Vor­schrif­ten auf­zu­hal­ten – nahe\_liegend oder nicht. 

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