Die Geschichte holt uns ein

Das könn­te schon fast ein Mot­to sein 😉

Wäh­rend des Stu­di­ums hat­te ich den grie­chi­schen Teil der Alten Geschich­te bei Det­lef Lot­ze, damals noch Dr. habil., der erst nach der Wen­de Pro­fes­sor wer­den durfte[1]

Der Mann war so gelehrt wie tro­cken: bei­des sehr. Saßen wir im Semi­nar (5 Stu­den­ten!), saß er vor­ne mit sei­nen Auf­zeich­nun­gen. Die das gan­ze Semi­nar über recht­wink­lig aus­ge­rich­tet wur­den. Weil nur rech­te Win­kel sind rech­te (also: rich­ti­ge) Win­kel. Wahr­schein­lich hat­te er auch Humor — manch­mal, nur sehr sel­ten, blitz­te der vor, vor allem dann, wenn es um den lini­en­treu­en Insti­tuts­di­rek­tor und des­sen klas­sen­treue Sicht auf die grie­chi­sche Geschich­te ging.
Ich glau­be nicht, daß sich Lot­ze all­zu­viel aus den Stu­den­ten mach­te — der Mann war Stu­ben­ge­lehr­ter durch und durch.
Aber: eins habe ich fürs Leben mit­ge­nom­men: Wenn irgend­wo steht: 10.000 Hopli­ten haben irgend­wo gekämpft/gewonnen/verloren — dann ist das bestimmt falsch. Denn wer zählt 10.000 Men­schen? Das kriegt man ja nicht ein­mal heu­te bei Demons­tra­tio­nen hin, also damals erst recht nicht, genau­so­we­nig wie in all den Krie­gen, Auf­stän­den, Revo­lu­tio­nen spä­ter. Lot­ze hat­te uns bei­gebracht: Geschich­te ist immer die Geschich­te der Sieger.
Dan­ke dafür, Herr Lotze!

Mal sehen, wann ich ein­schla­fe nachher 😉

Das Buch.

 


[1] Sein Pro­blem war nicht etwa, nicht in DER Par­tei gewe­sen zu sein, son­dern in gar kei­ner. 1962 habi­li­tiert, 1990 beru­fen. Mei­ne Fresse.

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