Gabriel verlangt nach dem (Stand jetzt noch unaufgeklärten) Mord an Lübcke, daß nun endlich mal durchgegriffen werden müsse. Das ist natürlich richtig.
Weckers Willy ist von 1977. Wieviele Obdachlose, Farbige, Schwule, Asylbewerber, Trinker, Linke… sind seitdem ermordet worden? Wieviele Parteivorsitzende hatte die SPD seitdem? War die SPD vielleicht zwischenzeitlich gar an der Regierung? Gabriel gar?
Diesen rechten Terror gibt es seit Jahrzehnten, mehr oder minder als Kollateralschaden einer Demokratie kleingeredet, unter den Teppich gekehrt.
Gabriel (und andere seiner Art) unterscheidet in wichtige Opfer (Politiker) und weniger wichtige (der ganze Rest). Oder wo war er, als ein einziger Mensch aus dieser Liste ermordet wurde? Ich finde seine Reaktion einfach schäbig.
Keinerlei Selbstkritik oder Reflektion des eigenen Nichttuns, stattdessen wird der Mord als Mittel in der politischen Auseinandersetzung mißbraucht.
Schäbig eben.